ATEX für Maschine und Anlage

Eine Explosion ist eine schnell ablaufende Zerfallsreaktion oder Oxidationsreaktion mit plötzlichem Anstieg der Temperatur und des Druckes. Der Explosionsschutz ist ein Teilgebiet der Sicherheitstechnik (Technik, Anlagensicherheit).

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Das Explosionsschutzkonzept umfasst insbesondere folgende Maßnahmen:

  • Ermittlung der Bereiche, in denen eine explosionsfähige Atmosphäre entstehen kann,
  • Beurteilung der Explosionsgefahr in den ermittelten Bereichen,
  • Einteilung der Bereiche in Ex-Zonen,
  • Festlegung und Durchführung von Schutzmaßnahmen.

Der Explosionsschutz befasst sich mit dem Schutz vor der Entstehung von Explosionen und deren Auswirkungen.  Ziel ist es Schäden an technischen Produkten, Umwelt, Industrie-Anlagen und Einrichtungen sowie an Personen und Sachen zu verhindern.

Zur Zündung einer explosionsfähigen Atmosphäre wird die Zufuhr einer ausreichenden Energie benötigt. Unter der Mindestzündenergie versteht man die kleinstmögliche umgesetzte Energie die ein zündfähiges Gas-Gemisch gerade noch entzündet. Die Mindestzündenergie liegt im Bereich von etwa 10-5 Joule für Ex-Gemische mit Wasserstoff und bis zu einigen Joule für bestimmte Stäube.

Der Schutz vor dem Auftreten einer Explosion (Ex-Schutz) wird mit Hilfe von technischen und organisatorischen Lösungen sowie gesetzliche Bestimmungen gewährleistet. Es ist das Ziel eine hohe Sicherheit für Mensch und Umwelt sicherzustellen. Hierbei können Explosionsschutz Gutachten und Prüfungen eine wichtige Hilfe sein.

Der Anlagenbetreiber fertigt ein Explosionsschutzdokument an um die Anforderungen der BetrSichV zu erfüllen. Es werden effektive technische und organisatorische Explosionsschutz Maßnahmen an der betreffenden Industrieanlage nachgewiesen. Hierzu werden Risikobeurteilungen / Gefährdungsbeurteilungen für die relevanten Anlagen durchgeführt.

Man unterscheidet zwischen primären, sekundären und tertiärem Explosionsschutz.

Der primäre Ex-Schutz beinhaltet alle Maßnahmen die eine Bildung einer gefährlichen explosionsfähigen Atmosphäre verhindern. Unter sekundärem Ex-Schutz versteht man alle Vorkehrungen die das Zünden einer gefährlichen Ex-Atmosphäre verhindern.

Bei dem tertiären Ex-Schutz werden die konstruktiven Maßnahmen behandelt. Diese sind dann notwendig, wenn eine Zündung eines gefährlichen Ex-Gemisches nicht ausreichend sicher verhindert werden kann. 

Hierzu gehören:

  • eine druckfeste oder druckstoßfeste Bauweise
  • Druckentlastungs- und Druckausgleicheinrichtungen
  • Explosionsunterdrückung durch Löscheinrichtungen
  • Gefährdungsbeurteilung für den Schutz vor Explosionen
  • Erstellen eines Explosionsschutzdokumentes und Erstellen eines Explosionsschutzkonzeptes. Das Explosionsschutzdokument muss für die Anlagen nach BetrSichV durch den Betreiber vor der Inbetriebnahme erfolgen.
  • Erstellung von Explosionsschutzgutachten / Sachverständigengutachten / Gerichtsgutachten ( u.a. Elektrostatik, Gasexplosion, Staubexplosion, Zündbereiche, Lüftung)
  • Erstellung von Unterlagen für Konformitätserklärungen (ATEX 95) in Zusammenarbeit mit dem Betreiber
  • Risikoanalysen nach EN 1127-1 und Zündgefahrenbewertungen nach EN 13463-1

Explosionsschutzaufgaben (Prüfung, Beratung Dokumentation) wurden für eine große Anzahl von Anlagen:

  • in der Chemieindustrie,
  • holzverarbeitende Industrie,
  • Lackieranlagen,
  • Mühlen (Mehl, Zucker),
  • Lageranlagen,
  • Biogasanlagen und sonstiger Industrieanlagen,

als befähigte Person nach BetrSichV Anhang 4 Abs. 3.8, für den Explosionsschutz durchgeführt.

Rauch